Der Mond besitzt keine Lufthülle; die Temperaturen auf seiner Oberfläche wechseln zwischen +130 °C tags und - 160 °C nachts. Die kugelförmige Gestalt des Mondes hat einen Durchmesser von 3'476 km, etwa ¼ des Erddurchmessers; seine mittlere Entfernung von der Erde beträgt 384'403 km. Die Anziehungskraft des Mondes bewirkt auf der Erde unter anderem die Gezeiten. Tatsächliche Auswirkungen des Mondes auf die Atmosphäre, das Wetter oder gar die Psyche des Menschen haben sich bisher nicht nachweisen lassen. Die berühmte Frau von Laussel hält auf einer 16'000 Jahre alten Höhlenmalerei ein Horn in Gestalt einer Mondsichel in der Hand; das Horn ist mit 13 Kerben versehen - die 13 Mondzyklen eines Sonnenjahres. Die alten Aegypter waren überzeugt, dass Vollmondlicht allein schon genüge, um Frauen zu schwängern, und die Fruchtbarkeitsgöttin Isis trägt eine Mondsichel im Haar. Gleichzeitig ist der Mond aber auch Symbol für das Jenseitige. Die Gnostiker der Spätantike sahen im Mond eine Grenze zum Jenseitigen, und Plutarch war überzeugt, dass der Mond die Heimstatt der Verstorbenen war. Die griechische Mondgöttin Selene war auch die Schirmherrin der Grabstätten. 400 Jahre v.Chr. wurde der Erdtrabant als Verursacher von Krankheiten verunglimpft. Die Theoretiker der Hexenverfolgungen widmeten in ihrem Standardwerk, dem Hexenhammer, Vollmondritualen der vermeintlichen Zauberinnen besondere Aufmerksamkeit. Diese Vorstellung mag ihre Ursachen darin haben, dass Vollmondrituale fester Bestandteil aller vorchristlichen europäischen Kulturen waren und Spuren dieser Riten bis heute in vielen Volksbräuchen überlebten. In
der mittelalterlichen Medizin spielte der Mond eine wichtige Rolle. Wer bei Vollmond
eine geknotete Schnur über die Schulter warf, brachte Warzen zum Verschwinden.
Hämorhoiden sollten vergehen, wenn man bei Vollmond sich mit nacktem Hintern
in eine Ackerfurche setzte. Missgeburten bei Rindern wurden als Mondkälber
bezeichnet, da man annahm, dass sie bei Vollmond oder Neumond gezeugt wurden.
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